Als treuer Briefmarkensammler seit meiner Kindheit – und inzwischen Bogensammler und Bayern-Sammler, interessiere ich mich nach wie vor für die aktuelle Lage bei den Briefmarken.
Weil es viele Probleme mit Behörden wegen Fristversäumnissen gibt, beobachte ich auch die Brieflaufzeiten.
Die „Drei-Tages-Fiktion“ besagt, daß ein Brief nach drei Tagen als zugestellt gilt.
Bereits vor einigen Jahren wies ich darauf hin, daß meiner Meinung nach dies nicht mehr uneingeschränkt gewährleistet ist. Ich halte es für nur schwer mit der Realität vereinbar.
Beispielsweise werden die Briefkästen in meiner Umgebung schon seit Jahren nicht mehr am Sonntag geleert. Ein Brief, der am Samstag Nachmittag in einem Briefkasten geworfen wird, wird somit am Montag aus dem Briefkasten entnommen und kommt frühestens am Dienstag an. Wenn alles gut geht.
Einen herkömmlichen Poststempel beim Verschicken erhalte ich seit einigen Jahren am Postamt nur noch auf Anfrage.
Am Montag wird bei uns nur noch sehr selten Post zugestellt. Ebenso am Samstag. Im Sommer erhielten wir tagelang überhaupt keine Post und dann alles in einem Schwung – dafür hatte sich die Post allerdings entschuldigt, es gab wohl Personalengpässe.
Auch bei meinem geschäftlichen Postfach scheint es Probleme zu geben – tagelang keine Post, dann alles auf einen Schwung.
Heute habe ich es explizit empirisch erhoben: Von zwölf Sendungen hatte nur ein einziger ein „Deutsche Post FRANKIT 0,85 EUR 15.10.24“ aufgedruckt.
Alle anderen waren mit einem Matrix-Code versehen, aus dem keinerlei Datum hervorgeht, das mit bloßem Auge gelesen werden kann.
Ich frage mich, wie vor diesem Hintergrund nach wie vor die „Drei-Tages-Fiktion“ aufrechterhalten werden kann.
Wenn ich mich recht erinnere, war es „ganz früher“ so, daß es neben dem „Entwertungsstempel“ auch einen „Ankunftsstempel“ gab. Ich werde einmal in meiner Briefesammlung eine entsprechende „Ganzsache“ heraussuchen und scannen und hier veröffentlichen.