WWW-Angebote wie „ChatGPT“, „DeepSeek“ oder Desktop-Angebote wie „Microsoft Co-Pilot“ berühren in bisher nie dagewiesenem Maß die Schnittstelle zwischen Computern und Gesellschaft. Vor allem die alltagssprachliche „Bedienung“ der KI.

Hierzu habe ich auf bereits www.soziologie.science ein Forschungsangebot gemacht – bisher hat sich seltsamerweise noch kein einziger Interessent oder Auftraggeber gemeldet.

Hiermit somit noch einmal der Aufruf für eine Finanzierung oder einen Hinweis auf eine Förderstelle für einen entsprechenden Forschungsantrag – sowie auch an andere Wissenschaftler für ein evtl. Gemeinschaftsforschungsprojekt.

KI – meine Einschätzung aus IT-Sicht, der Umbruch im Suchmaschinenmarkt

Nach den Schwächen bis vor etwa einem Jahr wurden die über eine Eingabezeile recht einfach zu bedienenden KI-Modelle immer leistungsfähiger.

In erster Linie wird sich meiner Meinung nach das Wesen der Suche verändern. Wer „Altavista“ und den Untergang dieser Suchmaschine noch in Erinnerung hat, wird es auch für möglich halten, daß „Google“ von einem Jahr auf das andere abgelöst werden könnte. In meinen Augen wurde die „Google“-Suche über die Jahre immer schwächer, es kommen viele Links, die mit den Suchbegriffen nichts zu tun haben oder Youtube-Links. Trotzdem konnte sich keine alternative nach dem traditionellen Verfahren arbeitende Suchmaschine etablieren (aus Datenschutzgründen verwende ich auch oft „duckduckgo“.

Bei „DeepSeek“ kann man z.B. sich eine Historie der Preise für eine Maß Bier auf dem Münchner Oktoberfest anzeigen lassen, graphisch darstellen lassen (als Terminal-Zeichen-Ausgabe, es kommt aber eine Anleitung für „Excel“) und sogar als lineare Gleichung darstellen lassen:

  • y=0.14⋅x−27,994.99

Pro Jahr kostet die Maß also 14 Cent mehr.

Auch die Suche nach dem Musiker, der ein Album komplett selbst eingespielt hat (also alle Instrumente selbst gespielt hat) wird mit „DeepSeek“ mehr oder weniger zum Kinderspiel, wenn man den „AI-Prompt“ auf Englisch geeignet formulieren kann. Vor allem die Geschichtswissenschaft könnte profitieren, denn traditionelle Suchmaschinen legen großen Wert auf „aktuelle“ Ergebnisse und viel „altes“ fällt „hinten runter“. So habe ich gleich gemerkt, daß es nicht Freddy Mercury war, wie ich immer dachte (und mich Freunde schon darauf freundlich aber bestimmt hingewiesen haben), sondern Prince. Ich halte Prince sowieso für komplett unterschätzt. 🙂

Somit lassen sich die KI-Modelle mit bequemem UX als kombinatorische „Wikipedia“-Interpretationen sehen, aber die Mathematik-Fähigkeiten sind schon beeindruckend.

KI – aktueller Stand, Gesetzgebung und Bürokratie

In meinen Augen ist „on premises AI“ oder „lokale KI“ oder wie man es immer nennen möchte eine absolute Zeitenwende.

OpenAI

Obwohl es „OpenAI“ heißt, ist es in meinen Augen eine etwas irreführende Bezeichnung, denn trotz „Open“ ist es nicht „offen“ oder „open source“ (jedenfalls nach dem mir vorliegenden Informationen).

Richtig selbst „Herunterladen“ kann man und mit NVidia und „CUDA“-Treibern lokal ablaufbar ist aber an sich offenbar „Llama“ von „Meta“ (dem Konzern, zu dem „FaceBook“ gehört).

Bei „llama.com“, unter „Download Models“, gibt es drei Varianten:

  • „Lightweight“, Llama 3.2: 1B & 3B
  • „Multimodal“, Llama 3.2: 11B & 90B, es kommt, wenn man mit der Maus darübergeht: „Llama 3.2 Multimodal is not available in your region“
  • „Text“: Llama 3.1: 405B, 70B & 8B

Dies ist der Stand vom 12.11.2024.

Zu „not available“ kurz meine Einschätzung: Ich frage mich – auch im Namen meiner Kunden – welche Ziele die deutsche und die europäische Politik („EU-Richtlinien“) in Sachen „AI“ und „KI“ verfolgt.

Ähnlich frage ich mich beim „Hacker“-Paragraphen und den im Grunde unfaßbaren Urteilen in diesem Zusammenhang: https://www.heise.de/hintergrund/Ploetzlich-kriminell-Warum-Hackerparagrafen-im-Strafgesetzbuch-bedenklich-sind-9611989.html?seite=all

  • DeepSeek

Seit dem 27. Januar 2025 ist ein neuer Stern am Open-Source-KI-Himmel aufgegangen, „DeepSeek“, eine chinesische KI. Man kann sich kostenlos registrieren und die Leistungsfähigkeit soll enorm sein.

Spötter sprechen vom dritten „Sputnik“-Moment für die USA.

Deutschland und Europa scheinen hier vollkommen abgehängt zu sein – sehr wenige Kunden sprechen mich darauf an, das einmal „selbst auszuprobieren“ oder die Grenzen auszuloten.

Die Registrierung ist (Stand 28.1.2025) etwas holprig: Es funktioniert nur (offenbar wird die IP-Adresse ausgewertet) über eine E-Mail-Adresse. Man muß sich einen Code zuschicken lassen und diesen dann bei der Registrierung gleich eingeben. Achtung: Bei mir hat es über zehn Minuten gedauert, bis der Code da war. Wenn man einen neuen anfordert, gilt der alte nicht mehr und man muß wieder warten. Der Code gilt fünf Tage.

Ein ausführlicher Test folgt bei Interesse, ich habe Screenshots angefertigt.

Ich erwarte, daß der Gesetzgeber sich hier schnell bewegt und seine offensichtliche Fehleinschätzung korrigiert. Ansonsten – so meine Prognose – wird Europa noch weiter hinterherhinken in Sachen KI. Schon bei der Hardware (Chip-Produktion von CPUs, DRAM, SRAM etc.) spielt Europa kaum eine Rolle. Bei der Software-Produktion scheint es mit der Ausnahme von SAP auch eher bescheiden zu sein. Bei der „Inhalts“-Produktion ebenso. Man fragt sich, ob mit den Rezepten und der Politik von gestern das morgen gestaltet werden kann, oder ob hier „heute“ nicht so schnell wie möglich ein Umsteuern erforderlich ist. Aber das hängt wie einleitend gesagt von den Zielen ab.

Somit kann ich in beiden Fällen – bei KI und bei bestimmten Sicherheitstests – nur noch im Rahmen eines Angestelltenverhältnisses für Kunden in Deutschland tätig werden.

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