[der Name „Magento“ (R) ist offenbar urheberrechtlich geschützt, dies bitte in der Folge beachten]
Grundsätzlich: Magento ist eine Software, um Online-Shops zu betreiben. Der Kunde sieht das „Frontend“. Der Verkäufer richtet den Online-Sop im „Backend“ ein.
- Beim „Frontend“ kann sich der Kunde selbst registrieren. Das Login besteht also aus E-Mail-Adresse und Passwort.
- Bei „Magento 1“ müssen die Verwalter („Administratoren“) im „Backend“ angelegt werden. Dort können dann die Einstellungen vorgenommen werden.
Magento 1
Wenn man bei Magento 1 zwei Shops auf einem Server installiert hat (also zwei Verzeichnisse unter /var/www/ mit komplett eigener Magento-Installation) muß man darauf achten, daß der „Cache“ („memcached“) für jeden Shop mit einem eigenen Präfix konfiguriert ist. Ansonsten entstehen die seltsamsten Fehler.
Unterschied zwischen Magento 1 und Magento 2
Kurz zusammengefaßt: Es gibt große Unterschiede zwischen Magento 1 und Magento 2. Im Prinzip wird für Umsteiger von alten Shops eine komplette Neuinstallation empfohlen. Noch schlimmer: Individuell programmierte Plugins funktionieren nicht ohne Anpassungen.
Geschichte von Magento 1
Inzwischen hat „Magento 1“ eine recht wechselvolle Geschichte hinter sich:
- Als Open Source-Projekt im Jahr 2007 begonnen, geschrieben in PHP. Die ursprüngliche Firma hieß „Varien Inc“ (aus Kalifornien, vorher bei dem Online-Shop-System „osCommerce“ tätig), deshalb taucht dieser Name oft im Quelltext auf. Genau wie die Abkürzung „mage“.
- Im Jahr 2011 übernahm „eBay“ 49 % von „Magento„.
- Im Jahr 2015 übernahm der Fonds „Permira“ das, was von „Magento“ übrigblieb, nachdem viele wichtige Personen der Frühgeschichte inzwischen gegangen waren.
- Im Jahr 2018 von „Adobe“ gekauft
- Die letzte Version ist aus dem Jahr 2020 (1.9.4.5 vom 28. April), der offizielle Support von „Adobe“ endete am 30. Juni 2020.
- Es gibt einen „Fork“, der weiterentwickelt wird: „OpenMage“: https://www.openmage.org/de/
- Die aktuelle Version von „OpenMage“ findet sich auf „Github“: https://github.com/OpenMage/magento-lts – diese wird nach wie vor weiterentwickelt.
Geschichte von Magento 2
Eine Zeit lang wurden sowohl Magento 1 als auch Magento 2 gleichzeitig weiter gepflegt bzw. weiterentwickelt
- Magento 2 wurde im Jahr 2015 veröffentlicht.
- Die kostenfreie „Magento Open Source“ Version wird auch als „CE“ bezeichnet („Community Edition“)
- Die kostenpflichtige Version „Magento Commerce“ wurde mit „EE“ bezeichnet („Enterprise Edition“)
Erweiterungen bei „Magento 1“
Grundsätzlich: Erweiterungen werden im „Backend“ über den „MagentoConnect Manager“ installiert. Dazu muß man die Login-Daten noch einmal eingeben.
Die alte Seite „http://connect.magentocommerce.com“ wurde offenbar am 4.3.2019 abgeschaltet. Die neue Adresse lautete dann „connect20.magentocommerce.com“. Aber auch diese wurde offenbar in der Zwischenzeit abgeschaltet. Kaum zu glauben ist im Grunde, daß keine Umleitungsseiten eingerichtet wurden an diesen Adressen. Generell wird „magentocommerce.com“ zu „adobe.com“ umgeleitet.
Erweiterungen heißen „Extensions“, werden aber auch als „Packages“ bezeichnet. Eine kohärente Nomenklatur habe ich nicht feststellen können. Neben dem Reiter „Extensions“ gibt es einen Reiter „Settings“. Hier sind allgemeine Einstellungen, darüber können die spezifischen Module aber nicht konfiguriert werden.
Offenbar kann man Module nicht aktivieren oder deaktivieren, sondern nur installieren oder deinstallieren. Bei den installierten Modulen wird angezeigt „Reinstall“ oder „Uninstall“
Wie weiter – meine Einschätzung
Die grundsätzliche Position von Dr. Hinner EDV: Die meisten Kunden – im Grunde alle – unterschätzen die Kosten für einen „Relaunch“ ihres Internet-Auftritts. Kosten bemesse ich hier in:
- finanzieller Aufwand – auf Verkäuferseite
- zeitlicher Aufwand – auf Verkäuferseite
- Umorientierungs-Aufwand – auf Kundenseite
Leider herrscht allzuoft der Irrglaube vor, ein „Relaunch“ der WWW-Seite werde mehr Kunden anziehen.
Das Gegenteil ist leider oft der Fall.
Denn viele „Altkunden“ müssen sich oft umorientieren. Nicht selten wird sogar eine erneute Registrierung verlangt. Ich sage dann immer „Sie kaufen doch auch oft online beim gleichen Anbieter ein. Im Grunde leben fast alle Firmen von ihren Stammkunden. Sie ärgern sich doch auch, wenn bei „Ihrem“ bisherigen Shop die „Klickpfade“ sich geändert haben. Wenn Sie nicht mehr finden, was Sie suchen. Dann ist die Gefahr groß, daß der Kunde ganz abspringt.
Im BWL Studium haben wir in Marketing (damals hieß es noch „Absatzwirtschaft“) gelernt, daß im Supermarkt Windeln und Bier möglichst weit auseinander plaziert werden, damit die zum Einkaufen geschickten Männer durch den ganzen Supermarkt müssen und auf dem Weg noch an weiteren Produkten vorbeigeführt werden und so zu „Spontankäufen“ verleitet werden. Oder daß Milch immer grundsätzlich im hintersten Eck vom Supermarkt ist.
Diese tolle Design-Planung ist bei einem Online-Shop nach Ansicht des Autors nicht angebracht.
Somit hier drei Vorschläge:
- ändern Sie immer nur wenig am Shop
- lassen Sie die URLs gleich, damit die Links anderer funktionieren. Sie leben von Empfehlungen und das sind die Links
- machen Sie auf keinen Fall einen „Relaunch“.
Somit ist meine Empfehlung, wenn immer es irgendwie geht: Den alten bisherigen „Magento 1„-Shop durch „Open Mage“ oder ähnliches am Leben zu erhalten.
Fehler bei „Magento 1„: Die Fehlermeldung lautet: „Cannot save the customer.“, sollte der Shop auf Deutsch umgestellt worden sein: „Kunde kann nicht gespeichert werden.“
Hier haben wir recht lange benötigt, um den Fehler zu finden. Er kommt, wenn die „Captcha“-Abfrage fehlschlägt, hier der Code:
—
Verzeichnis app/code/core/Mage/Customer/controllers/AccountController.php
public function createPostAction()
{
$errUrl = $this->_getUrl('*/*/create', array('_secure' => true));
$g_response = Mage::app()->getRequest()->getParam('recaptcha_response');
if(Mage::helper('contacts')->Validate_captcha($g_response)===false){
Mage::getSingleton('core/session')->addError($this->__('Cannot save the customer.'));
$this->_redirectError($errUrl);
return;
}
Das Schlimme an diesem Fehler ist, daß er erratisch auftritt. Ab und zu funktioniert die Anmeldung eines neuen Kunden, ab und zu nicht. Manchmal funktioniert eine Variante der Anmeldung, manchmal nicht.
Bei Google „recaptchav3“ wird offenbar gerade etwas umgestellt, auf „cloud“-basierte Captcha-Prüfung.
Der Ansatz war, nicht auf „success“ zu prüfen, sondern den „score“ direkt zu verwenden ( „> 0.5“).