Das „Mercedes Benz“-Magazin wurde mir zugeschickt. Obwohl schon mehrfach angekündigt wurde, es würde auf „.pdf“ umgestellt, ich solle es mir irgendwo herunterladen, das sei jetzt das letzte „Print“ – wurde es mir wieder zugeschickt, mit Datum „29. August 2025“.
Dies nehme ich zum Anlaß für einen Verbesserungsvorschlag:
These: Es ist eine gute Werbung für einen Automobilhersteller, wenn noch viele alte Fahrzeuge im Straßenbild zu finden sind.
Begründung:
- Es zeigt, die Autos sind langlebig
- Es zeigt, es gibt Liebhaber
- Es zeigt, es ist kein teures Hobby
Daimler-Benz hat in meinen Augen eine sehr unglückselige Entwicklung hinter sich.
- Der „integrierte Technologiekonzern“
- Die „Fusion“ zu „Daimler-Chrysler“
- Die „Verzettelung“ mit zu vielen Fahrzeugklassen
- Der Verkauf der „Tesla“-Anteile – in meinen Augen völlig unter Wert
- Die Zusammenarbeit mit Nicht-Premium-Herstellern bei bestimmten Fahrzeug- und Motortypen
- eine Strategie der Namensgebung, die sofort rückgängig gemacht werden müßte. Wer gibt denn freiwillig eine Marke wie „S-Klasse“ auf? Man hätte ein kleines „E“ anhängen müssen. Das wäre Markenkontinuität – und man kennt sich aus. Ein „500er Mercedes“ ist dann halt ein „500 SEe“. Ganz einfach. Wenn ich Manager wäre, wäre dies das allererste, was ich machen würde – und den Verkauf der eigenen Mercedes-Autohäuser rückgängig machen.
Vergessen wurde:
- die Übernahme eines oder mehrerer Super-Sportwagenherstellern, z.B. Bugatti oder Rolls Royce oder Lamborghini oder Ferrari oder evtl. noch Bentley
- eine sinnvolle Elektrofahrzeugstrategie
- eine Weiterentwicklung der Sicherheitstechnik – mein Lieblingsbeispiel sind versenkbare Türgriffe, wie ein Konzern mit einer Ingenieurs-Vergangenheit dies zulassen konnte, ist mir ein Rätsel (und als KBA hätte ich diese Fahrzeuge auch nie zugelassen für den allgemeinen Straßenverkehr, aber das ist ein anderes Thema)
Jedenfalls beginnt der Brief an mich mit einem Zitat (ich muß noch prüfen, ob es genuin ist) von Albert Einstein: „Kreativität ist Intelligenz, die Spaß hat“. Und dann geht es um den „Shootingstar“ „CLA“ und „die spektakuläre Teststrecke des neuen G-Class-Experience-Centers im chinesischen Shaoxing“.
Ich weiß nicht, ob diese Ausgabe und dieser Brief getestet wurde, wie man es normalerweise machen würde, also eine Umfrage mit 100 Empfängern und die Rückmeldung prüfen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß dies Themen sind, die einen engagierten Marken-Fan überzeugen sollen, ein Neufahrzeug zu kaufen.
Das Heft selbst beginnt mit einem Editorial von Mathias Geisen, „Mitglied des Vorstands der Mercedes-Benz Group AG, verantwortlich für Mercedes-Benz Cars Vertrieb“.
Wenn man das Heft durchblättert – viele schöne Fotos von schönen Menschen und ab und zu ein Auto und China, Rom, Miami, eigentlich nur ein Artikel: „MB.OS“ – zu dem neuen „Mercedes-Benz Operating System“, das man ruhig „Mercedes Digital“ hätte nennen können – den ich mir überhaupt näher angeschaut habe. Hier hätte man einen „Leitfaden für Umsteiger“ gut plazieren können – also auch wieder 100 Umsteiger befragen, eine Frage „Welche Tipps würden Sie einem Neuling geben“ und das dann hier zusammenfassen.
Kein einziger Artikel über Gebrauchtfahrzeuge.
Kein einziger zu den zahlreichen Reparatur-Youtubern, „Motoren Zimmer“ drängt sich ja geradezu auf, er macht nur „AMG“-Fahrzeuge und ich wette, jeder, aber wirklich jeder, Fahrer eines älteren Mercedes kennt ihn, aber wohl keiner von den Journalisten und der Marketing Abteilung oder der „Vertriebs- und Marketing-Abteilung“.
Somit meine Empfehlungen (c) Dr Hinner:
- die Ersatzteilpreise müssen runter: halbiert oder gedrittelt.
- die nicht mehr lieferbaren Ersatzteile müssen nachproduziert werden
- es muß eine eigene Software für die Ersatzteile programmiert werden, im Haus, also nicht zukaufen. Es muß sein wie früher: Man kommt zum „Freundlichen“, er schaut sich das Teil an, Explosionszeichnung, zack zack unter DOS mit „Tab“ und der Drucker ratterte schon. Heute dauert es ewig, bis kommt „muß ich selbst bestellen“ oder „gibt es nicht mehr“ oder „es gibt drei verschiedene Bremssysteme, ich weiß nicht, welches bei Ihrem W126 verbaut wurde“.
Dies muß Chefsache sein. Micromanagement – aber auch die große Linie muß stimmen.