Eigentlich wollte ich es ja mit der Besprechung des einen Heftes bewenden lassen.
Aber dieses Heft hat mich derart positiv überrascht, daß ich einige Artikel herausgreifen wollte.
Es tut sich etwas beim „Spiegel“.
Am besten gefallen von der Schreibe hat mir der Artikel „Das Scrabble Phantom von Kuala Lumpur“ (S. 116 bis 120). Hier habe ich auch den Autor „Tobias Scharnagl“ recherchiert. „Scrabble“ ist ein schönes Spiel und ist für ein großes Altersspektrum möglich.
Dieses Heft hat auch nicht mehr so viele schlechte Illustrationen.
Der Artikel „Der Spion, der in die Kälte ging“ (S. 8 bis 17) kommt zu spät. Jeder, wirklich jeder, der sich hier eingelesen hat über Internet-Quellen wußte, wo Jan Marsalek ist. Diese ganze Affäre hat ein „Gschmäckle“, es wäre gut gewesen, wenn der „Spiegel“ hier über die Hintergründe aufklären würde.
Wieder ein Stich gegen Trump auf S. 18 zur königlichen Kutschfahrt. Ich zähle die Tage, bis Deutschland auf Trumps Kurs einschwenkt – die 5 % waren nur der Anfang gewesen sein nach meiner Schätzung.
Auf S. 21 immer noch das Klimaschutztheater, der „Spiegel“ hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Eine Kundin meinte zu mir ganz offen: „Die Elektromobilität hat sich in Bälde komplett erledigt“. Das glaube ich nicht. Sinnvoll können E-Fahrzeuge vor allem in den Städten sein. Für sehr bezeichnend halte ich, daß die Experimente des MVV mit Hybrid- oder E-Bussen offenbar beendet sind. Selbst unsere „Vorzeige“-Linie 62 wird wieder mit Diesel-Bussen befahren. Hier erwarte ich sauber recherchierenden Journalismus, es kann nicht sein, daß ich als aufmerksamer Beobachter das jetzt feststelle und in einem halben Jahr steht es dann in den MSM.
Jedenfalls zerstört der Zwang zu E-Autos, was letztlich ein sozialistisches Element ist, in Deutschland Arbeitsplätze. „Bosch“ dürfte stark unter Druck werden. Das war jedem klar, der volkswirtschaftlich eine Grundlagenausbildung erhalten hat. Daß große Teile der Politik und der Bevölkerung dies nach wie vor nicht wahrhaben wollen, kann ich nicht verstehen. In meinen Augen sollte dies der Markt regeln. Der Bund sollte ein Gesetz verabschieden, daß er E-Autos nicht als Sondermüll einstufen wird, sondern unbefristet kostenfrei zurücknehmen wird. Das ist in meinen Augen nämlich die größte Gefahr.
Auf S. 24 ein großer „Deutschland“ Artikel mit einem einseitigen Portrait von F.M. Wie schon oft gesagt, von ihm erwarte ich nichts. Der nächste Kanzler wird Notmaßnahmen einleiten müssen nach meiner Einschätzung, die an 1932 erinnern.
Der Artikel „Die Sorgenkinder“ auf Seite 28 birgt den größten Zündstoff meiner Meinung nach in dieser Ausgabe. Ich stimme im Grunde allem zu. Nur: Der Artikel hätte vor 20 Jahren erscheinen müssen, da habe ich genau diese Entwicklung vorhergesehen und auch verbreitet: „Die Finanzierung kann mathematisch nicht aufgehen“ (S. 28). Es ist auch richtig beobachtet, daß die Stimmen der Alten die der jungen übertreffen. Hier ist ein Webfehler des „one man one vote“. Ich weiß selbst nicht, wie man das lösen könnte. Dafür ist es leider zu spät. Kinder haben in diesem Land in meinen Augen im Grunde keine Zukunft mehr. Das Kernproblem sind die Neuschulden, die auf ewig das moderne transmissive „Sklaventum“ der die Rente zahlenden jungen Generation festzementiert haben. Weil unhaltbare Zustände nicht auf ewig bleiben können, wird es sich irgendwie auflösen. Wie, dazu macht der Artikel keine Angaben – aber die Autoren haben hierzu bestimmt etwas gedacht. Ich sage voraus, daß Deutschland das letzte Land sein wird, das z.B. die Bezieher hoher Renten oder Pensionen mit einer Pflichtabgabe belegen wird.
Der Artikel auf S. 38 greift die Zuwanderung auf, „in einer der neuen Grundschulen in Wehringhausen haben 98 Prozent der Schüler ausländische Wurzeln“. (S. 41). Auch hier kommt der „Spiegel“ über zehn Jahre zu spät. Der Protagonist „Jochen H.“, der „keine Integrationsangebote“ mehr macht, weil er den Diebstahl seines Rades klären wollte und anschließend nach seinem „Klärungsversuch“ ins Krankenhaus kam, kann froh sein, noch zu leben. Im Gegensatz zu dem Lehrer, dessen Schicksal dem „Spiegel“ offenbar nicht mehr gewärtig ist.
Einige Artikel ordne ich eher dem Bereich „Unterhaltung“ zu und bespreche sie nicht.
Der Artikel „Angriff auf den Rechtsstaat“ beleuchtet nur die Hälfte der Problematik in meinen Augen. Auch nach meinem Eindruck ist die Schwäche der Judikative und „Lawfare“ ein sehr großes Problem geworden, das wird hier überhaupt nicht angegangen. Es gab in meinen Augen skandalöse Urteile aus „Corona-Zeiten“ gegen Richter, die sich nicht der „herrschenden Meinung“ beugten. Damit hat das Bundesverfassungsgericht in den Augen des Autors viel Vertrauen verloren.
Dann der Artikel, der eigentlich Hauptthema hätte sein sollte: Die „Kirk“-Ermordung. Auf S. 52 bis 57. Wieder das gleiche „rechtsradikale Provokateur“ Narrativ – im dritten Absatz. Offenbar kennen die Autoren nicht die „alternativen“ Gründe zu „Oklahoma City“ (S. 57). Auch ich kannte den Ermordeten vorher nicht. Aber ich habe viele Interviews und Podcasts und Diskussionen von ihm gesehen – und er war gegen Abtreibungen und „pro live“. Auch im Extrem, wo ich ihm nicht zustimme. Aber das ist nicht „rechtsextrem“. In den Augen vieler Journalisten ist „rechts“ böse, weil man ihnen das in der Schule eingeredet hat, sie wollen aber die „Guten“ sein, also sind sie „links“. Das hat zu unfaßbaren Rechtfertigungen dieses politischen Mordes geführt, die man auf „Twitter“ alle angesehen hat – wenn man englisch könnte. Ich frage mich schon oft, woher der deutsche Blick auf die USA gespeist wird. Ich wette, keiner der Autoren war jemals in Utah. Ich schon! Es ist der Blick über den Tellerrand, der zu oft fehlt, die Mäßigung, die Einordnung. Das Verstehen des anderen, sozusagen die „verstehende Soziologie“. Nach dem Artikel denkt sich der durchschnittliche „Spiegel“-Leser wohl einmal mehr: „Ich verstehe nicht, warum die Amerikaner diesen Trump gewählt haben“.
Auf S. 64 ein kurzer Absatz zu Mexico City und dem „Zocalo“ – da war ich auch bereits. Hier wäre ein längerer Artikel angebracht gewesen.
Warum ein Artikel über „KI“ unter „Wirtschaft“ einsortiert wird, kann ich nicht nachvollziehen (S. 72 bis 76).
Der Artikel „Die Zinsexplosion“ hat leider nur eine Seite – ich stimme inhaltlich komplett zu. Die Schuldenaufnahme bedeutet in meinen Augen: Es geht nicht mehr so weiter wie bisher. Der Haushalt ist im Grunde ein komplettes Desaster. Wie ich immer gesagt habe, das Mantra „Wir refinanzieren das über höheres Wachstum“ ist einfach empirisch nicht haltbar.
Der Artikel auf S. 82, „Das Macht-Geheimnis der modernen Diktatoren“ hat es auch in sich – „Der Westen ging lange davon aus, dass nur Demokratien dauerhaft Wohlstand schaffen können.“ Der Autor hat dies richtig erkannt. Man muß nur mit offenen Augen durch München gehen, Bettler allüberall. Und auch hier: Die Diagnose kommt zu spät. Immerhin gibt der „Spiegel“ dem Autor ein Forum – viele andere MSM hängen noch in der Realitätsverweigerung fest.
S. 96, „Natur heilt Natur“, mit „Extremwetter“, ich kann es nicht mehr lesen und überblättere inzwischen grundsätzlich Artikel der „Klimakirche“. Das „Ahrtal“ hätte wirklich jedem zeigen müssen, daß kurzfristige Prävention, Schutz und Umbauten wichtiger sind als langfristige Maßnahmen. Ich war schon in Dubai, im „Death Valley“ und in Alice Springs. Das Wetter ist nun einmal unterschiedlich. Und man muß sich schützen. Auf ein „statistisches Normal“ hinzuarbeiten, zeigt mir nur, daß es um die mathematischen und statistischen Grundlagen vieler einfach schlecht bestellt ist im Deutschland 2025. Ich hätte mir hier einfach mehr erwartet.
Warum „Jan Böhmermann“ ein Forum erhielt und vier Seiten „Interview“ – ich verstehe es nicht. Ich halte es mit dem letzten Absatz. Es kommen Aussagen vor wie: „macht sich am Ende das Denken rechtsextremer Menschenfeinde wir Charlie Kirk zu eigen“ (S. 105). Das ist in meiner Auge an der Grenze des Justiziablen, auf keinen Fall „de mortuis nihil nise bene“.
Auf Seite 107 geht es gleich weiter, „ultrarechte Aktivist Charlie Kirk“.
Auf S. 126 ein „Unser Kritiker“, ich bin hier auf der Seite des Lesers, es ist letztlich eine Ausnütze des Sozialstaats, wenn Hausbesitzer ihre Immobilie weitervererben können und sie die nicht-immobilienbesitzenden Steuerzahler an den Pflegekosten ihrer Verwandten beteiligen. Ich sage schon seit über 30 Jahren: „Sozialleistungen nur auf Kredit“. Das bedeutet, Sozialhilfe, Arbeitslosenhilfe, „Bürgergeld“, Prozeßkostenhilfe, Beihilfe zur Pflege etc.: Muß zurückbezahlt werden, zur Not eben 30 Jahre später. Nach wie vor haben 90 % die prekäre finanzielle Lage der öffentlichen Hand in Deutschland nach wie vor ausgeblendet in meinen Augen. Die Leserbriefe sind in meinen Augen schlecht ausgewählt – durch die Bank. Es würde mich nicht wundern, wenn das jemand anders gemacht hat als sonst.
Natürlich, in meinem Umfeld ist der „Spiegel“ wegen seiner Rolle in der „Corona-Affäre“ verbrannt und verbannt. Ich denke, jeder hat eine zweite Chance verdient. Es ist in meinen Augen aber überfällig, daß der „Spiegel“ einen ausführlichen Artikel veröffentlicht mit der Überschrift „Wir lagen falsch. Wir bitten um Entschuldigung“. Zentral in meinen Augen war der Pseudo-Szientismus und das Unterdrücken der abweichenden Meinung. Gerade das hätte der „Spiegel“ besser machen müssen.
Aber vielleicht hat sich auch Deutschland einfach gewandelt und dies ist das neue „Normal“.
Kaum fassen konnte ich die Grafik auf der letzten Seite: 90 % der Deutschen befürworten offenbar Sanktionen gegenüber Israel. Ich habe mich nie so sehr dafür geschämt, Deutscher zu sein, wie in dieser Frage. Auch in meinem Umfeld ist es leider ähnlich, ich kann diese Zahlen bestätigen. In der Not erkennt man die wahren Freunde. In meinen Augen hat die politische Führung Deutschlands hier die Realität nicht erkennen wollen. Über Jahre wurden die „Palästinenser“ mit Geld aus Deutschland unterstützt. Und Israel soll nicht das Recht haben sich zu verteidigen? Ich erkenne ein Muster im Großen wie im Kleinen, der Umgang der Deutschen mit „Bullies“. Auch der „Leitartikel“, „Was Staatsräson bedeutet“, relativiert: „Aus der deutschen Schuld am Holocaust folgt keine bedingungslose Unterstützung für die israelische Regierung“. Immerhin erwähnt die Autorin die „Freilassung aller Geiseln“. Mein Vorschlag ist, die Vertreter derartiger Positionen mögen sich das Video ansehen zum Hamas-Terror-Angriff – und den Kopf nicht wegdrehen, wenn es unerträglich wird. Für Relativierungen bleibt hier kein Platz. Das „politische“ Deutschland sollte in meinen Augen so schnell wie möglich hier seine Schuld eingestehen und nachforschen, wie viel Geld aus Deutschland bei der Hamas ankam und die verantwortlichen Personen strafrechtlich verfolgen.