und dem Untertitel: „Klima, Kriege, soziale Medien: Wie sehr junge Menschen seelisch leiden – und womit man ihnen helfen kann“.

Der geneigte und unvoreingenommene Leser denkt natürlich mit zuerst daran, wie denn „Der Spiegel“ selbst am Befeuern dieses Zustands mitgewirkt hat.

Der Wissenschaftler stellt sich vor dem Finden von (vermeintlicher) Kausalität oder Korrelation die Frage: Gibt es denn den Zusammenhang, den ich erforsche, überhaupt?

Ich denke, es steht außer Frage. Zentral für mich sind die „Corona-Maßnahmen“, deshalb habe ich auch ein Buch dazu, „Wissenschaft in Zeiten von Corona“ veröffentlicht. Zentrales Element dieses Buches ist der Umgang mit Kindern und Jugendlichen. Denn Erwachsene sind für ihr Tun selbst verantwortlich. Bei Kindern müssen Gesellschaft und Staat, der externalisierte Beobachter, dafür sorgen, daß die Dinge nicht aus dem Ruder laufen. Dies sind sie meiner Meinung nach definitiv – und von 90 % überhaupt nicht aufgearbeitet bisher. Es ist eine Art „Schweigegelübde“ abgelegt worden von den Mitwirkenden.

Mich selbst interessieren inzwischen mehr die Motive als die Aufarbeitung.

Somit, gut, also Ende der Vorrede. Greift denn der „Spiegel“ selbst auf, was er mit zu verantworten hat? In meinen Augen gab es folgende zentrale Punkte:

  • indirekter und direkter Impfzwang
  • Maßnahmen, die direkt die Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen massiv beeinflußten und im Extremfall zerstörten, „jedes Kind soll sich einen Freund aussuchen“
  • Maßnahmen, die Schuldgefühle in den Kindern auslösen konnten, „ihr bringt Oma und Opa um, wenn ihr euch mit ihnen trefft“.

Nun also zu dieser Ausgabe: Es ist kein dickes Heft, auch nicht dünn, aber am unteren Rand. 122 Seiten. Der Preis: 6,90 Euro.

Auf Seite 3, der alten „Hausmitteilung“, vier Spalten mit den „üblichen“ Überschriften: „Titel“, „AfD“, „Ernährung“, „Chronik“.

Im Inhaltsverzeichnis fällt mir, weil ich seit Jahren darauf achte und ich es für einen Kardinalfehler der deutschen Außenpolitik halte: Wieder kein Artikel zu Frankreich. Auch keiner zu England. Immerhin einer zu Syrien, neben Afghanistan (kein Artikel) eines meiner Lieblingsthemen.

Auf Seite 6, „Europäisches Versagen“, der Leitartikel, zur Ukraine und der Katzentisch-Rolle der EU. Oder nicht einmal Katzentisch. Die EU hat sich selbst marginalisiert in meinen Augen. Sie hat die Realitäten nicht anerkennen wollen. Deutschland liegt hier in meinen Augen komplett falsch, die deutsche Außenpolitik hätte deeskalierend wirken müssen. Sie wirkt auf mich seit Jahren orientierungslos, ohne „große Linie“.

Ich bin ein großer Fan, Kinder Schachspielen beizubringen. Sie lernen dabei, daß es „spielentscheidende Fehler“ gibt, die sich erst nach vielen Zügen auswirken werden. Deutschland hat mit der bedingungslosen Unterstützung der Ukraine einen „spielentscheidenden Fehler“ in meinen Augen begangen. Die Sorgen der Russen, daß die russischsprachigen Bevölkerungsteile in der Ukraine diskriminiert werden, waren in meinen Augen berechtigt. Die Bedenken, daß es auf dem „Maidan“ und im „Gewerkschaftshaus Odessa“ an Transparenz mangelt, sind in meinen Augen auch nachvollziehbar gewesen. Deutschland hat hier sehr unglücklich agiert in meinen Augen und es wird 20 Jahre brauchen – im optimalen Fall – und viel Überzeugungskraft, das im Ansatz wieder richtigzustellen. Die deutsche Außenpolitik ist in meinen Augen hier als Geisterfahrer unterwegs – nach wie vor. Bei Israel/Palästina ist Deutschland in der allerletzten Sekunde noch umgeschwenkt. Dazu übrigens auch kein Artikel in dieser Ausgabe. Die Aufarbeitung fehlt und ist überfällig, was an deutschen Universitäten geschah, hat einen sehr unangenehmen Beigeschmack nach meiner Meinung.

Ab Seite 9 der Titel, „Unter Druck“.

Ein in meinen Augen sehr fundierter Artikel, der leider vier Jahre zu spät kommt. Aber immerhin. Es sieht so aus, als ob sich bei der „Zehner-Generation“ eine sozialpsychologische Katastrophe anbahnen könnte. Hier tickt vielleicht eine Zeitbombe.

Gegensätzlicher Meinung bin ich bzw. empfehlen würde ich bei:

1) Der Ethikrat ist in meinen Augen keineswegs „so etwas wie das gute Gewissen der Republik“ (S. 12), sondern leider eher das „schlechte Gewissen“, den er hat in „Corona-Zeiten“ die Kinder nicht vor dem Vorwurf bewahren können, „ihre Großeltern in Gefahr zu bringen“. Das hätte in dem Artikel noch erwähnt werden sollen, denn dieser Vorwurf traf diese 2010er-Generation in meinen Augen sehr.

2) Dem Artikel hätten etwas mehr Struktur und einige Zwischenüberschriften gutgetan. Die Zahlen sind ja – man kann es nicht anders nennen – dramatisch. Für jede Dimension der Problematik „Psychische Gesundheit, nämlich „Corona“, „Pubertät“, „Schule“, „zu wenig Therapieplätze und überlange Wartezeiten“ sind Beispiele angeführt und mit Zahlen belegt.

Noch abschließend meine Rechercheergebnisse zu diesem Themenfeld. Wir haben mehrere Kinder- und Jugendpsychologen im Umfeld. Alles, was ich dazu informell höre, offiziell lese und selbst an Statistiken erhebe: Es ist im Grunde noch schlimmer. Die Schulen scheinen mir komplett überfordert und etwas orientierungslos zu sein. In meinen Augen steigt auch die Zahl der Selbstmorde von Kindern und Jugendlichen, aber es ist sehr schwer, hier belastbare Zahlenreihen zu finden.

Auf Seite 17 ein Artikel: „Kindheit kann nicht warten“, ein Interview, in meinen Augen trotz richtiger Feststellungen etwas an der Realität vorbei – wer einmal erlebt hat, wie schwer es in der Realität ist, einen Therapieplatz zu finden, fragt sich, wo hier die große Linie ist, das Berliner Beispiel mit dem Brennpunkt macht es nicht besser. Ich frage mich schon lange, wie viele sich überhaupt konkret „im Feld“ einmal die Realität an den deutschen Schulen ansehen. Was mit „Generationenvertrag“ gemeint sein könnte, erschließt sich mir nicht. Da war das Ende des vorherigen Artikels stärker mit der Einsicht der 19-jährigen, daß sie „40 Stunden in der Woche arbeiten müssen und uns trotzdem keine Wohnung in Berlin leisten können werden“. Das – bei aller Bescheidenheit – ist die Realität. Oder einmal nach Kanada schauen, ein Land voller Rohstoffe und einem gigantischen Zukunftsproblem, denn die nachfolgende Generation kann sich weder Haus noch Familie leisten. Glaubt die „Mehrheitsgesellschaft“ wirklich, diese Generation macht das mit? Arbeiten und Steuern zahlen und den „Generationenvertrag“ erfüllen? Die sozialökonomische Forschung hat hier in meinen Augen in den letzten 15 Jahren komplett versagt.

Der nächste Artikel, „Wie kommen wir aus dieser Nummer raus?“, Untertitel „Milla ist 15 Jahre alt und magersüchtig. Hier erzählt ihr Vater, wie ihn die Sorgen um seine Tochter quälen“. Ein Kunde hat mir vor knapp zehn Jahren ähnliches erzählt, mir geht es heute noch nach, schon damals gab es ganz offensichtlich Probleme in der medizinischen leitliniengerechten Behandlung. Die Gesellschaft hat aber ganz offensichtlich entschieden, hier nicht nachzujustieren, sondern eher Geld in andere Projekte („2015“, Ukraine, E-Auto-Subventionen, „Klimakatastrophie“ etc.) zu stecken. Die Quintessenz in dem geschilderten Fall, „zu Hause gesund zu werden“, halte ich persönlich angesichts der Umstände für richtig. Dieser Artikel ist gut, auch absolut überfällig, jeder, wirklich jeder mit einem offenen Ohr und einem größeren sozialen Umfeld, wird eine ähnliche Geschichte gehört haben. Es ist also inzwischen ein Massenphänomen und – wie der gute Artikel mehr als deutlich macht – die beteiligten Institutionen sind richtungslos und überfordert. Ich halte inzwischen übrigens die betroffenen Mädchen für im Grunde gesund, krank gemacht hat sie ihr sekundär sozialisierendes Umfeld, meiner Meinung nach wäre in in erster Linie die Verantwortung beim deutschen Schulsystem zu suchen.

Auf Seite 20 ein Artikel zu Papst Leo XIV. Besuch im Libanon. Gut. In meinem Umfeld setzen sich in meinen Augen viel zu wenig mit dem Libanon und seiner Geschichte auseinander. Das sollten sie tun – denn, sobald ich das festgestellt habe, diskutiere ich mit ihnen nicht mehr über ihre Ansichten zu Israel.

Gut dazu passend der „Demokratiecheck“ und im „Minus“ die Demonstranten, die die Redaktion von „La Stampa“ gestürmt haben, weil sie „angeblich einen proisraelischen Kurs“ verfolge. Man fragt sich, auch wenn sie das täte, das darf sie! Das sollte sie sogar! Es ist unglaublich in meinen Augen, wie weit es diesbezüglich in Deutschland gekommen ist und ich habe schon seit zig Jahren das prophezeit und seit 2015 immer eindringlicher: „Ihr importiert Antiisraelismus“. Man kann dazu stehen, wie man will, ich bin damals wegen Israel/Palästina aus „Amnesty International“ ausgetreten. Für Terrorismus gibt es keine Rechtfertigung und auch keine Relativierung. Man sollte alle hier relativierenden Deutschen verpflichten, die Videos zu dem Massaker anzuschauen. Und dann Stellung beziehen.

Zum „Afd“-Verbot sage ich nur: Meiner Meinung nach einer Demokratie unwürdig und es zeigt sich wieder, daß sich zu wenige mit 1933 auseinandergesetzt haben – gerade im Justizapparat. Wie das geschehen konnte, ist mir ein Rätsel, man müßte es erforschen, beginnen würde ich mit einer Inhaltsanalyse an deutschen Universitäten und der Vorlesung „Das deutsche Justizwesen im Dritten Reich“. Aber ohne Spenden kann ich hierzu niemanden beauftragen, siehe www.soziologie.science

Auf Seite 23 eine neue Verpflichtung der EU. Dieses Mal müssen Supermärkte Bargeld auszahlen. Wieder ein Schenkelklopfer und es paßt gut dazu, daß ich heute einen Brief von der Postbank erhielt: „Ihre Filiale schließt“.

Hierzu muß ich wieder darauf zurückkommen, daß ich die Aufteilung der „Deutschen Bundespost“ und die Veräußerung für einen „Fehler erster Art“ hielt, noch dazu, weil der Bund die Pensionsverpflichtungen übernehmen mußte. Daß dies überhaupt genehmigt wurde und nicht letztlich als „sittenwidrig“ eingestuft wurde, nämlich gegenüber den Steuerzahlern, die dies später bezahlen werden müßten, verstehe ich bis heute nicht. Jedenfalls war meine damalige Einschätzung richtig: Die Postbank wird letztlich untergehen.

Der Staat braucht aber einen verlängerten Arm des Finanzamts und des Sozialamts, um Bedürftigen Geld auszahlen zu können und dies auch letztlich kontrollieren zu können.

Tut man das nicht, so sage ich voraus, wird es Bezieher geben, die mehrfach Sozialleistungen angeben oder z.B. mehrfach die „Vaterschaft“ anerkennen und so Transferleistungen erhalten könnten. Auch hierzu würde ich gerne ein Forschungsprojekt durchführen, um die Größenordnung abschätzen zu können.

Letztlich ist dies alles ein Ausfluß der Orientierungslosigkeit und der Unstrukturiertheit. Wen man keine klaren Ziele hat, ist irgendwie jede Maßnahme oder jede Handlung „richtig“.

Weil die Ziele in meinen Augen diffus sind, frage ich meine Probanden inzwischen nur noch nach dem „Motiv“.

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